In regelmäßigen Abständen von zwei Jahren erstrahlt Semmenstedt im Glanz des historischen Treckerpflügens, organisiert von den leidenschaftlichen Mitgliedern der „Halle 15“ Treckerfreunde. Die Ursprünge dieses beeindruckenden Ereignisses gehen auf Bernd Schulz zurück, der mit unermüdlichem Einsatz einen alten Lanz Bulldog im ehemaligen Pferdestall von Johannes-Dietrich Arbogast restaurierte. Vor neun Jahren wurde die Vision geboren, die alten Trecker und Geräte alle zwei Jahre an einem Tag in Aktion zu zeigen.

Im Laufe der Zeit hat sich die Schraubergemeinschaft um Bernd Schulz, die mit Hingabe ihre Schätze aus vergangenen Zeiten hegt und pflegt, kontinuierlich vergrößert. In diesem Jahr strömten über dreißig Treckerfreunde mit ihren liebevoll restaurierten Maschinen aus dem gesamten Landkreis Wolfenbüttel auf das großzügige, sieben Hektar große Ackerstück „Kamp“, das dankenswerterweise vom Landwirtschaftlichen Betrieb „HuMeGra GbR“ zur Verfügung gestellt wurde.

Bereits in den frühen Morgenstunden begannen die historischen Maschinen, majestätisch ihre Bahnen auf dem Acker zu ziehen. Das Wetter spielte mit und im Laufe des Tages gesellten sich zahlreiche interessierte Besucher hinzu. Zeitweise fanden sich über 100 Zuschauer am Feldrand ein, um die beeindruckenden Trecker in Augenschein zu nehmen. Die stolzen Besitzer waren gerne bereit, auf Nachfrage technische Besonderheiten ihrer Geräte zu erläutern. Ältere Besucher schwelgten in Erinnerungen an vergangene Zeiten, als das Bestellen eines Ackers trotz Schlepperunterstützung harte körperliche Arbeit bedeutete. Junge Menschen hingegen begeisterten sich für die faszinierende alte Technik und staunten über die kreativen Ingenieurskünste vergangener Tage, die noch gänzlich ohne Computertechnologie auskamen.

„Mit großer Freude konnte ich heute gleich vier junge Interessenten in unserer Gemeinschaft begrüßen“, strahlte Bernd Schulz. „Ich hätte bei meinem Aufstehen am Morgen nicht mit solch regem Interesse gerechnet.“ Trotz eines parallel stattfindenden Treckertreffens in Dedeleben, nur wenige Kilometer entfernt, war dies laut Schulz das größte Treffen in der Geschichte der „Halle 15“.

Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Feldrundfahrten, insbesondere bei den jungen Besuchern. Als ein Höhepunkt des Tages boten die Treckerfreunde in diesem Jahr Rundfahrten durch die malerische Feldmark von Semmenstedt an. Hierzu wurde ein Miststreuer der Familie Cacalowsky zu einem festlichen Wagen umgebaut und von einem Hanomag R450E aus den 1960er Jahren gezogen, der großzügigerweise von der Familie Meiners aus Timmern zur Verfügung gestellt wurde.