Geschichte

Bernd Schulz - Gründer der Treckerfreunde

In den frühen 1990er Jahren erhielt ich, Bernd Schulz, von meinem Onkel Ewald Pischke aus Dörten einen Bulldog D2416 als Geschenk. Obwohl er einwandfrei funktionierte, war sein äußeres Erscheinungsbild stark abgenutzt. Ein weiteres Problem bestand darin, einen sicheren Abstellplatz für ihn zu finden. Da ich eine gute Freundschaft mit dem Landwirt Johannes Dietrich Arbogast pflegte und mein Vater auf seinem Betrieb arbeitete, fragte ich ihn, ob ich den Bulldog in der alten Traktorgarage (heute bekannt als Michael Grothes Garage) abstellen könnte. Dort verbrachte er mehrere Jahre und wurde heimlich von einigen Kindern besucht. Doch plötzlich, im Jahr 2003, versagte er den Dienst. Eine Reparatur war in der alten Schuppenwerkstatt jedoch nicht möglich. Also fragte ich erneut H.D. Arbogast, ob ich mit meinem Bulldog in den alten Pferdestall umziehen dürfte, der in den letzten Jahren als Getreidelager genutzt wurde. Da kein Getreide mehr gelagert wurde, stand dieser leer.

Im Jahr 2004 begann ich dann mit der Reparatur und Restaurierung des Bulldogs. Das sprach sich schnell in Semmenstedt herum und ich hatte häufig Besucher in dem alten Pferdestall. Nach einiger Zeit zog auch Uwe Kuhlmann mit seinem IHC-Traktor ein. Es bildete sich langsam ein reges Interesse an alten Traktoren bei einigen Semmenstedtern. Besonders möchte ich hier Matthias Gabler erwähnen, der uns großzügigerweise einen Industriesauger zur Verfügung stellte, um den Pferdestall von Grund auf zu reinigen. Matthias hatte immer von einem Unimog geträumt, aber leider verstarb er viel zu früh. Oliver Bertram hatte zu Hause eine ganze Trommel Erdkabel und stellte sie für eine vollständig neue elektrische Anlage im Pferdestall zur Verfügung. Schalter, Steckdosen und Lampen wurden von jedem einzelnen beigesteuert…

So nahm die Geschichte ihren Lauf und der Pferdestall wurde zum Ursprung von „Halle 15“ – einer lebendigen Gemeinschaft von Traktorenenthusiasten. Immer mehr Dorfbewohner wurden von der Faszination alter Trecker angesteckt, und die Sammlung verbreitete sich im ganzen Ort. Die liebevoll restaurierten Fahrzeuge fanden in den Garagen und Scheunen der Semmenstedter ihren Platz und erweckten das Dorf zu neuem Leben.

Der Pferdestall, der einst als Treffpunkt und Werkstatt diente, bleibt heute eine Erinnerung an die Anfänge von „Halle 15“. Die Gemeinschaft wächst weiter, neue Mitglieder stoßen hinzu und die Leidenschaft für Landtechnik wird von Generation zu Generation weitergegeben. Heute ist Semmenstedt weit über die Grenzen hinaus als Trecker-Dorf bekannt, in dem sich Traktorenliebhaber zusammenfinden, Erfahrungen austauschen und die Geschichten vergangener Zeiten teilen.